Viele Gebiete entlang des Grünen Bandes sind als Fauna-Flora-Habitat-Gebiete oder als Europäische Vogelschutzgebiete Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Ihr Schutz trägt zum Erhalt des europäischen Naturerbes bei.
Nordöstlich von Poppenhausen ist der ehemalige Grenzstreifen rechts und links des Baches Helling als Geschützter Landschaftsbestandteil (GLB) „Feuchtgebiet Krautwiesen“ ausgewiesen. In der Region Grabfeld sind solche naturnahen Bachauen mit Röhrichten und artenreichen Feuchtwiesen selten. Das Gebiet besitzt besondere Bedeutung als Brut- und Nahrungshabitat für mehrere bestandsbedrohte Vogelarten. Es liegt deshalb in dem Europäischen Vogelschutzgebiet (VSG) „Rodachaue mit Bischofsau und Althellinger Grund“ und ist somit ebenfalls Teil des Schutzgebietesnetzes Natura 2000.
Der Grenzstreifen Foto: H. Wenzel
Im südlichsten Zipfel Thüringens erstreckt sich zwischen dem kleinen Hellinger Ortsteil Käßlitz und der Landesgrenze zu Bayern das Naturschutzgebiet (NSG) „Alstergrund mit Grenzstreifen“. Es umfasst einen ca. 3,3 km langen Abschnitt des ehemaligen Grenzstreifens von der Straße nach Eckartshausen bis zum „Oberen Löhlein“ nördlich der Straße nach Dürrenried und die vorgelagerten Wald- und Grünlandflächen. Dieser Landschaftsteil besitzt sogar europaweite Bedeutung und ist deshalb als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) Teil des Schutzgebietsnetzes NATURA 2000 in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.
Die kleinen, kalten Fließgewässer des Gebietes — die Alster und der Bach im Schäfersgrund — sind mit ihren Auen die Kernstücke des Naturschutzgebietes. Sie sind Lebensraum des Steinkrebses, der in Thüringen nur im Grabfeld vorkommt. Ungestörter naturnaher Auenwald und wärmeliebender Eichenmischwald, feuchte Wiesen, nasse Säume, trockenwarme Staudenfluren, Bäche, Gräben und Tümpel bilden ein abwechslungsreiches Nebeneinander verschiedener und störungsarmer Biotope. Sie sind Refugium für weitere zahlreiche und besonders geschützte Tierarten, vor allem aus den Gruppen der Großlibellen, Heuschrecken, Tagfalter, Amphibien und Vögel. Auch seltene Pflanzenarten wie zum Beispiel Trollblume, Breitblättriges Knabenkraut oder Weiße Waldhyazinthe kommen hier vor.
Alsterbach Foto: H. Wenzel
In Thüringen sind nur zwei Großkrebsarten, der Steinkrebs und der heute ebenfalls seltene Edelkrebs, heimisch.
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Steinkrebses befindet sich in den Hochlagen Mittel- und Südosteuropas vom Rheinischen Schiefergebirge bis zum Balkan. In Thüringen erreicht der Steinkrebs nach bisherigen Erkenntnissen im Grabfeld seine nördliche natürliche Verbreitungsgrenze. Er lebt hier an wenigen Stellen in kleinen, sauberen Bächen, die dem Main zufließen.
Information:
www.vg-heldburgerunterland.de
www.poppenhausen-thr.de
Einkehrmöglichkeit im OT Hellingen:
Einkehrmöglichkeit im OT Käßlitz:
Steckbrief des Steinkrebses
Steinkrebs Foto: Ralf Brettfeld
Lebensraum:
Größe: ca. 8 cm
Lebensweise:
Fortpflanzung:
Gefährdung durch:
Das Hauptvorkommen des Steinkrebses im NSG befindet sich zwar in dem naturnahen Bach im Schäfersgrund, aber auch die begradigte und befestigte Alster hat er sich als Lebensraum erschlossen.
Kartengrundlage: TK 25 N, Veröffentlichung gemäß Vereinbarung vom 10.05.2000 zwischen TLVermGeo und TMLNU sowie Ergänzungsvereinbarung vom 28.08.2007 zwischen TLVermGeo und Grontmij GfL GmbH