Grenzwanderweg im Landkreis Hildburghausen
Wappen

Das Grüne Band

Mehr als 30 Jahre teilte eine unmenschliche Grenze Deutschland von der Ostsee bis ins Vogtland. Im Schatten des Todesstreifens und im grenznahen Raum konnte sich die Natur somit weitgehend unberührt entwickeln. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten fanden hier Rückzugsgebiete. Ein wertvolles Biotopverbundsystem — das GRÜNE BAND — ist so entstanden. Mit seinen zahlreichen Verbindungsachsen, wie z.B. Gewässerläufe und Gehölzstreifen, reicht es weit in die angrenzenden Landschaftsräume hinein.

Der ehemalige Grenzstreifen mit seiner Gesamtlänge von 1.393 km stellt damit das größte Wald- und Offenland- Biotop-Verbundsystem Mitteleuropas dar — eine Perlenkette der Natur, ein GRÜNES BAND von gesamtstaatlicher Bedeutung.

Thüringen hat mit 743 km den längsten Abschnitt an diesem GRÜNEN BAND. Die Thüringer Landesregierung sieht sich daher in besonderer Verantwortung, das GRÜNE BAND als zeitgeschichtliches Mahnmal und unverwechselbaren Naturraum zu erhalten und zu entwickeln.

120 km der ehemaligen Grenze verlaufen am Rande des Landkreises Hildburghausen. Diese Strecke steht für Todesstreifen und gleichermaßen Lebenslinie. So ist mit der Grenze unfassbares menschliches Leid verbunden. Vertreibung, Enteignung, ja sogar Tod wurden bis 1989 in Kauf genommen, um in Freiheit zu gelangen. Gleichzeitig haben sich Tiere und Pflanzen im Schatten der Grenze ein Refugium geschaffen, wie es in dieser Dimension in Deutschland einmalig ist.

Der Bedeutung angemessen soll dieses Denkmal vielen interessierten Menschen erlebbar gestaltet werden. Dazu wird im Landkreis Hildburghausen der Kolonnenweg in ein Wegesystem integriert, das nach seiner Fertigstellung das GRÜNE BAND erschließt.

Mehrere Jahre haben sehr viele Beteiligte ihre Interessen dargestellt, abgewogen, haben gestritten und am Ende einen Konsens formuliert. Diesen engagierten Menschen aus dem ehrenamtlichen Bereich, von Kommunen und Behörden soll an dieser Stelle gedankt werden.

Der Landkreis Hildburghausen, die Kommunen auf thüringischer und nordbayerischer Seite setzen den Grenzwanderweg einschließlich Rundwanderwege im Landkreis Hildburghausen zwischen Linden und Eisfeld/Heid um. Diese Wege stellen ein wichtiges Element für den Fremdenverkehr, die Naherholung und das Naturerleben dar.

Die noch vorhandenen Anlagen zur ehemaligen Grenzsicherung sind Zeugnis der jüngeren Geschichte und kulturhistorisch von großer Bedeutung.



Die Grüne Grenze

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