Viele Gebiete entlang des Grünen Bandes sind als Fauna-Flora-Habitat-Gebiete oder als Europäische Vogelschutzgebiete Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Ihr Schutz trägt zum Erhalt des europäischen Naturerbes bei.
Der Weiler wurde 1317 erstmals als „Leytenhaußen“ urkundlich erwähnt, und zwar in einem Urbarium über die von Graf Berthold von Henneberg erkaufte so genannte neue Herrschaft. Die Herren aus dem nahen Sternberg im Grabfeld besaßen zu jener Zeit das Zehntrecht. Im 16. Jahrhundert gehörte das Rittergut „Lettenhof“ den Herren von Löwenstein. Im 17. Jahrhundert ging es in den Besitz der Familie von Leupold über. Es wurde mit dem Gut Schlechtsart, nur wenige Kilometer nördlich, vereinigt, dann aber wieder getrennt. In der Folgezeit wechselte der Ort öfters den Besitzer. Im 19. Jahrhundert wurde Leitenhausen als mittelgroßes Gut bezeichnet, und bis 1945 war der „Lettenhof“ Rittergut. Es wurde zuletzt von Gutspächter Heer bewirtschaftet.
Leitenhausen Autor: R. Albert
Leitenhausen bestand aus einem Herrenhaus, einem Taglöhnerhäuschen, einer Schmiede sowie einer großen Scheune. Zu dem Gut gehörten etwa 100 Hektar Ackerland und ein großes Waldstück. Mit der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone nach dem Zweiten Weltkrieg kam es 1946 zu einer Liquidierung des Ritterguts. Dieses wurde unter fünf Flüchtlingsfamilien aufgeteilt. 1965 wurde Leitenhausen der LPG im benachbarten Gompertshausen einverleibt. Bereits drei Jahre zuvor waren zwei Familien im Zug des Ausbaus der Grenzbefestigung aus Leitenhausen zwangsevakuiert worden. 1970 verließ die letzte Familie Leitenhausen. 1972 begann der Abriss des Guts. Nachdem die Dächer abgedeckt waren, sprengten Betriebskampfgruppen die Gebäude. Übrig blieben von Leitenhausen ein kleiner Bergfriedhof, ein trockenliegender Feuerlöschteich, ein Erdkeller, ein Brunnen, ein 1694 gegossenes Glöckchen und eine Truhe aus dem ehemaligen Gutshaus.
„Leitenhausen, 1317 — 1972“ lautet die Inschrift eines Gedenksteins, der zum „Tag der Deutschen Einheit“ am 3. Oktober 1993 zwischen Gompertshausen und Alsleben/Trappstadt eingeweiht wurde.
Bürgermeister Edgar Staudigel sagte bei der Einweihung, dass zwar Leitenhausen ausgelöscht wurde, aber nicht vergessen sei. Für nachfolgende Generationen solle der Gedenkstein ein Ort der Mahnung sein. Dies unterstrichen in ihren Ansprachen auch der Hildburghäuser Landrat Dr. Elmar Weidenhaun sowie Bundestagsabgeordneter Arnulf Kriedner und die Präsidentin des Bundes der Zwangsausgesiedelten, Ilona Rothe. Beim Aufstellen des von Gompertshäuser Geschäftsleuten gestifteten Denkmals in der Nähe des ehemaligen Herrenhauses stieß man noch auf letzte Zeugnisse der ausgelöschten Ortschaft. Zum Vorschein kam u. a. das Fundament einer Scheune unmittelbar neben der Straße sowie eine Brunnenkammer. Zum ersten Mal nach mehr als zwanzig Jahren läutete in Leitenhausen wieder die Glocke des Gemeindehauses, die der Gompertshäuser Schmied Erich Siebensohn bei den Abbrucharbeiten 1972 rettete und seitdem verwahrt. Sie ist heute in der Heimatstube Gompertshausen ausgestellt.
Information:
www.vg-heldburgerunterland.de
www.gompertshausen.de
Einkehr- und Übernachtungs- möglichkeit in Gompertshausen:
Einkehrmöglichkeit in Gompertshausen:
Einkehrmöglichkeit in Schlechtsart:
Leitenhausen um 1930
Foto: R. Albert
Leitenhausen um 1970
Foto: R. Albert
Abbruch von Leitenhausen 1975
Foto: R. Albert
Einweihung des Gedenksteines 1993
Foto: R. Albert
Am Friedhof von Leitenhausen 1991
Foto: R. Albert
Kartengrundlage: TK 25 N, Veröffentlichung gemäß Vereinbarung vom 10.05.2000 zwischen TLVermGeo und TMLNU sowie Ergänzungsvereinbarung vom 28.08.2007 zwischen TLVermGeo und Grontmij GfL GmbH